In der Oberstufe habe ich an meiner Schule die Mediations-AG geleitet und habe dort (neben der eigentlichen Ausbildung der Schüler:innen zu Mediator:innen) ein Mal pro Woche Siebt- bis Zehntklässler bespaßen dürfen. Eine der Traditionen der AG war in der ersten Stunde nach jeden Ferien “Zwei Wahrheiten, eine Lüge” zu spielen. Dabei hat jede:r drei Erlebnisse aus den Ferien geschildert, von denen nur zwei wirklich geschehen waren und die restliche Gruppe musste dann die Lüge erraten.
Über die letzten Monate habe ich ein paar wahre und unwahre Geschichten aus meinem Freiwilligendienst gesammelt und ihr dürft euch überlegen, welche davon stimmen und welche gelogen sind. Willkommen zu Drei Wahrheiten, zwei Lügen!
Die Reihenfolge der Geschichten ist chronologisch.
1. La Chacarita
In meinem Reiseführer habe ich gelesen, dass es in Asunción im Vergleich zu anderen Städten quasi keine Slums gibt, nicht unbedingt, weil es weniger Armut gibt, sondern eher weil diese besser verteilt sein soll. Es gibt jedoch ein Armenviertel namens “La Chacarita”, welches auch als das ‘gefährlichste Viertel Asuncións’ bekannt ist. Es liegt zwischen dem Stadtzentrum und der Costanera, allerdings nicht auf der gleichen Höhe wie diese, sondern niedriger, sodass man vom historischen Zentrum Asuncións sowie vom Regierungspalast auf La Chacarita “hinabblicken” kann. Von der Costanera wiederum sieht man das Viertel fast gar nicht und kann einen “ungestörten” Blick auf die Skyline genießen.
Als ich zum ersten Mal mit einer Freundin ein Event an der Costanera besuchen wollte, wurde ich von Google Maps etwas fehlgeleitet und wir sind aus Versehen direkt in La Chacarita hineingelaufen. Sehr weit sind wir allerdings nicht gekommen, denn die Menschen dort haben schnell gemerkt, dass wir etwas fehl am Platz sind und haben uns quasi wieder hinaus eskortiert und aufgepasst, damit wir uns diesmal nicht verlaufen. Selbst im ‘gefährlichsten Viertel Asuncións’ sind mir die Menschen mit Hilfsbereitschaft und Anteilnahme begegnet.

2. Der Autounfall
Mein Gastbruder in meiner Ankunftsfamilie hat mich direkt in den verrückten Verkehr von Asunción mit Kommentaren wie: “Geschwindigkeitsbegrenzungen muss man immer verdoppelt sehen.” eingeführt. Erstaunlicherweise habe ich meinen ersten Autounfall aber nicht mit ihm erlebt.
Um weniger Bus fahren zu müssen, bin ich vor allem am Anfang häufig mit einer Arbeitskollegin einen Teil meines Arbeitsweges Weges im Auto mitgefahren. Wie bis jetzt fast jede Person bei der ich hier im Auto (oder im Bus) saß, ist auch sie manchmal am Handy. So auch einmal, während wir an einer Kreuzung (Ygatimi & Chile) an einer roten Ampel warteten. Wir standen auf einer größeren Straße, die im Gegensatz zu den meisten Straßen im Zentrum Asuncións auch eine Gegenspur hat. An der besagten Kreuzung wollten wir nach links auf eine Querstraße abbiegen. Als die Ampel umsprang legte meine Kollegin mit etwas Verzögerung ihr Handy weg und bog ab, doch während sie die Gegenspur überqueren wollte, war es schon zu spät. Ein Motorradfahrer schoss in Windeseile von rechts auf auf uns zu, prallte auf der Motorhaube ab und flog ein paar Meter bis zur nächsten Straßenecke.
Ich kann jetzt schonmal vorweg nehmen, dass dem Motorradfahrer zum Glück nichts passiert ist, aber ich trotzdem mittlerweile deutlich häufiger Bus fahre.
3. Fieber im Bus
Am Wochenende vor meiner ersten Fahrt ins Reservat war ich krank. Den ganzen Samstag habe ich quasi durchgeschlafen und am Sonntag habe ich mich gezwungenermaßen aufgerafft, um zu packen und noch ein paar Sachen vorzubereiten. Am Montag fühlte ich mich besser und bin auch problemlos zur Arbeit gegangen. Abends habe ich mich dann unter der Annahme schon fast auskuriert zu sein in den Bus Richtung Chaco gesetzt. Dort bin ich dann schnell eingeschlafen und nach ein paar Stunden unruhigem Halbschlaf mit dröhnendem Kopf aufgewacht – wieder komplett krank. Da ich meine Reiseapotheke im großen Reiserucksack verstaut hatte und auch einfach viel zu fertig war irgendetwas an meiner Situation zu ändern, versuchte ich erstmal weiter zu schlafen. Ich bin also immer wieder eingenickt und aufgewacht und habe dazwischen kurze Erkenntnisse aufgenommen:
- Der Bus steht und ich weiß nicht wieso.
- Der Bus und somit auch die Klimaanlage wurden abgeschaltet.
- Die Luft wird immer wärmer und feuchter.
- Immer mehr Menschen verlassen den Bus.
- Bin ich die einzige die noch im Bus ist?
Nach diesem letzten Gedanken bin ich dann auch endlich an die frische Luft. Für mich hat sich dieser Zeitraum wie fünf Stunden angefühlt, es waren angeblich nur anderthalb. Danach ging die Busfahrt noch sieben Stunden bis ich vorm Eingang des Reservats nicht nur “völlig übermüdet und geblendet von der Sonne”, sondern auch in einem fiebrigen Delirium ankam. Dort nahm ich dann erstmal eine Ibuprofen, denn bei 40°C um mich herum wollte ich nicht, dass mein Körper auf die selbe Temperatur heizt.

4. Das abgelaufene Visum
Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass wir fast nicht hätten fliegen dürfen, weil bei der Lufthansa die Sorge bestand, wir würden in Paraguay nicht unser “Visa on Arrival” erhalten, da unser Rückflug hinter der drei Monate Grenze des besagten Visums gebucht war. Letztendlich haben wir im Flughafen in Paraguay problemlos unseren Stempel bekommen. Kurz danach haben wir mit der Hilfe unserer Koordinatorin eine temporäre Resident-Card bei der ‘Dirección Nacional de Migraciones’ beantragt.
Für mich war die Sache damit geregelt, bis ich Reservat die Nachricht bekam, dass meine Resident-Card bereit zu Abholung sei. Auf meiner Rückfahrt hatte ich dementsprechend echt ein bisschen Schiss vor dem Zoll in Mariscal Estigarribia, bei dem neben dem Gepäck natürlich auch die Pässe kontrolliert werden. Mein Pass wurde zum Glück nur zum schnellen Datenabgleich genutzt, denn wenn die Soldatin weiter nach hinten geblättert hätte, wäre dort nur mein abgelaufenes “Visa on Arrival” zu finden gewesen.
Die wunderschöne Resident-Card konnten wir dann kurz danach wieder bei Migraciones abholen. Entscheidet selbst, ob diese 240€ wert ist.

5. Die Schwarze Witwe
Im Reservat kommt man relativ viel in Kontakt mit giftigen Tieren. Im Dezember habe ich zum ersten Mal eine Klapperschlange gesehen (das hätte auch noch eine dieser Geschichten hier werden können). Auf unserer Veranda spinnen regelmäßig schwarze Witwen ihre Netze, zum Beispiel an den Bänken oder Tischen. Bis vor nicht allzu langer Zeit sollen die Ranger gar nicht gewusst haben, dass dieses Spinnen giftig seien, bis ein Mitarbeiter aus dem Office sie bei einem Besuch darauf hingewiesen hat. Mittlerweile werden diese Spinnen bei Entdeckung fix mit Insektentötungsspray ins Jenseits befördert. Bei meinem letzten Aufenthalt in Cañada musste ich direkt am ersten Tag zwei von ihnen töten.

Ein paar Wochen später, Anfang Januar habe ich beim Bett beziehen ein Spinnennetz zwischen dem Bettgestell und der Wand bemerkt. Das ist nicht außergewöhnlich und ich habe in diesem Reservatsaufenthalt eine noch stärkere “leben und leben lassen” Philosophie mit den Spinnen übernommen, das heißt diese auch in meinem Zimmer weitestgehend ignoriert. Dadurch dass dieses Netz jedoch in unmittelbarer Nähe zu meinem Kopfkissen war, schaute ich es mir doch etwas genauer an. Zu meinem Schrecken entdeckte ich eine schwarze Witwe als Architektin dieses Spinnennetzes. Mithilfe des Tötungssprays war sie schnell beseitigt, aber wer weiß wie lange sie davor schon neben meinem Bett herumgelungert hat.
Soweit ich weiß ist es ziemlich unwahrscheinlich von einer Spinne oder Schlange überhaupt gebissen zu werden, geschweige denn tödlich. Was im Reservat vorhandenes, beziehungsweise wirksames Gegengift angeht, habe ich leider keine beruhigenden Informationen.

Die Auflösung gibt es im nächsten Blogbeitrag, welcher voraussichtlich Mitte Februar veröffentlicht wird.
Abgesehen von diesen Abenteuern wünsche ich euch allen ein frohes neues Jahr! Ich habe die ‘fiestas’ wieder im Reservat Cañada el Carmen verbracht und bin deswegen ursprünglich davon ausgegangen nicht mehr viel neues darüber schreiben zu können. Doch der Chaco der Regenzeit hat mich eines Besseren belehrt.
Mein ersten Gedanken nachdem ich aus dem Bus ausstieg waren: „Alles ist grün!” und “Scheiße, hier sind überall riesige Mücken!”
Aus der trockenen Wild-West-Landschaft ist ein richtiger grüner Wald mit gefüllten Wasserstellen und damit auch Fischen und Wasservögeln geworden. Teilweise habe ich die Orte an denen ich schon war gar nicht mehr wiedererkannt.


Mit einher mit den Regenfällen gehen aber auch ein paar Probleme, die ich in meinen Tagebucheinträgen festgehalten habe:
29. Dezember
Der dritte Tag ohne Strom begann mit einem Hoffungsschimmer. Am fernen Ende des Camino Internos entdeckten wir Menschen. Rubén konnte auskundschaften, dass es sich nun endlich um die lange ertwarteten “ANDE-Männer” (ANDE ist der Betreiber des Stromnetzes in Paraguay) handelte, die gekommen waren, um den umgefallenen Strommast wieder aufzustellen und die Kabel zu reparieren.
Um elf Uhr morgens leuchteten die Lichter am Eingangstor wieder auf, die Ventilatoren begannen sich zu drehen, der Kühlschrank zu kühlen, Lichtschalter funktionierten und mich überkam eine irrationale Freude beim Anblick des zum Leben erweckten Hauses.
Beim Kochen des Mittagessens verbrauchte ich das letzte Gemüse: eine Paprika und zwei Tomaten in der Hoffnung und Erwartung, dass der Lebensmittellieferant, der gestern hätte kommen sollen, sich sicherlich nicht mehr als einen Tag verspäten würde und heute den dringend nötigen Nachschub an Essen und Trinken bringen müsste.
Am späten Nachmittag fanden Rubén und ich uns auf der Veranda zusammen, um dort das sich aufbrausende Gewitter zu beobachten. Regen und Wind wurden immer stärker, das Gewitter lauter und es find an zu hageln. Es faszinierte mich, dass am gleichen Tag Temperaturen um die 40 Grad herrschen können und wenig später Eis vom Himmel fallen kann. Als sich dann der Strom und das Licht erneut verabschiedeten, machte sich unter uns die Angst breit, einer der Strommasten sei wieder umgefallen. Vorhin hatten uns die Arbeiter noch vor der fortwährenden Instabilität des reparierten Strommasten gewarnt.

Nachdem sich das Gewitter ein wenig gelegt hatte, führten Rubén und ich eine Krisensitzung auf der Veranda im Halbdunkel bei extra gezuckertem Kakao. Die Bestandsaufnahme lautet wie folgt:
- Dem Pluviometer konnten wir entnehmen, dass es 230l/m2 geregnet hat und es somit vermutlich der stärkste Regenfall in Cañada el Carmen in den letzten Jahren war.
- Durch die Stärke des Gewitters und dem darauffolgenden Stromausfall, ist es sehr wahrscheinlich, dass wieder ein Strommast gefallen ist. Die Reparatur wird höchstwahrscheinlich erst 2024 stattfinden, was für uns ein Silvester in kompletter Dunkelheit bedeuten würde.
- Wir haben zwar ein Solarpanel, dieses generiert allerdings nur genug Energie für eine Steckdose, also zum Beispiel um unsere Handys tagsüber zu laden. Ein größeres Problem stellt unser Wassertank dar, welchen wir ohne Strom nicht füllen können und für alles außer Trinkwasser benötigen, also zum duschen, waschen, abwaschen, kochen und so weiter.
- Durch den starken Regenfall ist der Camino Interno außerdem so stark geflutet, dass keines unserer Fahrzeuge den Weg zwischen Haus und Straße zurücklegen kann. Sollte der Lebensmittellieferant heute Nacht oder morgen kommen, müssten wir alle Lebensmittel und das Trinkwasser zu Fuß abholen und zurück tragen. Währenddessen konnten wir aus dem WhatsApp-Status des Lebensmittellieferanten entnehmen, dass dieser noch in La Patria (ein Dorf, ungefähr eine Stunde von hier) “disfruta al maximo” betreibt.
- Sollte sich die Lieferung noch länger verzögern, müssten wir zur Grenze trampen und dort einkaufen, denn wir haben weder Brot, noch Früchte, noch Gemüse, noch Fleisch. Auch das Trinkwasser ist auch knapp. Trotzdem habe ich noch Hoffnung, dass wir nicht dem Skorbut verfallen müssen, denn es gibt noch reichlich Zitronen, die ich zu einem Zitronenkuchen verarbeiten möchte.
30. Dezember

Rundum gute Neuigkeiten – der Lebensmittellieferant war da und wir haben es trotz nicht vorhandenem Netz geschafft ihn pünktlich an der Straße abzupassen. Es ging zu Fuß ungefähr 30 Minuten durch Schlamm und immer höher steigendes Wasser bis wir durchnässt und erschöpft beim lächelnden Lebensmittellieferant ankamen.
Um das Essen und zumindest einen von drei Wasserkanistern zum Haus zu befördern, mussten wir den Weg zwei Mal stapfen. Zwischendurch entdeckten wir eine kleine Tirika-Katze, für die wir ein drittes Mal den Weg auf uns nahmen um sie mit einer improvisierten Rettungskapsel vor dem Hochwasser zu schützen.
Das Beste war jedoch etwas was wir überraschenderweise nicht sahen: einen umgefallenen Strommast. Es gibt Hoffnung für ein Silvester mit Licht.
Als wir nach mehreren anstrengenden Stunden endlich mit allem Notwendigen zurück zuhause waren, begann ich alles in der Küche einzuräumen und Rubén machte die wahrscheinlich leckersten Burger meines Lebens.
Jetzt haben wir wieder Strom, Netz, Essen und Trinken. Durch den Regen ist es angenehm frisch und über dem “See”, der sich rund um das Haus gebildet hat, tummeln sich Libellen, die die Mücken essen.
Heute hat mich ans Wandern erinnert. Ich weiß, dass ich als Kind beim Wandern viel gequängelt habe und es schrecklich anstrengend fand, bis wir am Ziel angekommen sind und ich einen riesigen Rösti vorgesetzt bekommen habe, dann war es plötzlich alles wert.
Heute kommt quängeln natürlich nicht mehr in Frage, aber das Gefühl ist ähnlich wenn man zum x-ten Mal durchs Wasser watet und weiß, dass noch nicht Mal die Hälfte geschafft ist. Aber am Ende steht man auf dem Gipfel und genießt den Ausblick oder liegt eben satt bei einem lauen Lüftchen in der Hängematte und weiß, dass man heute nicht im Dunkeln duschen muss.

In den Wochen im Reservat wurde ich im Gegensatz zum letzten Mal fast stetig von Mücken geplagt. Ich war damals schon sehr beeindruckt von der Biodiversität des Chacos und wurde diesmal erneut von der Vielfalt an Mosquitos überrascht, welche in winzigen und enormen Größen, sowie in verschiedenen Farben vorhanden sind. Zumindest sollen keine der Mücken, die es hier im Reservat gibt, Krankheiten übertragen. Da sie alle in ihrem Blutdurst eine entscheidende Gemeinsamkeit haben, will ich meine Ode dieses Mal an den besten Mückenschutz richten. Ich habe verschiedene Mückensprays, Spiralen, Ventilatoren und Mückenstecker gebraucht, die auch alle geholfen haben. Am effektivsten hat sich für mich jedoch der Schutz mit Klamotten erwiesen, denn selbst das beste Mückenspray schwitzt man bei über 40 Grad in Nullkommanichts weg.
Diesen Kernkonflikt zwischen Temperatur und Mückenschutz konnte ich dank einem meiner Begleiter vergleichsweise gut bewältigen: mein Trekking-Hemd.
In meinen letzten Tagen in Berlin, bin ich verzweifelt durch die ganze Stadt gefahren und habe mich gefragt, was für Klamotten man wohl in paraguayischen Naturschutzreservaten anzieht und wo ich diese in Berlin finden könnte. Als ich eigentlich schon aufgegeben hatte, bin ich auf dem Nachhauseweg noch kurz am Alex zu Humana und dort dann wiederum schnurstracks zu den Männerhemden, da es in den Frauenabteilungen jeglicher Läden, keine angemessene Kleidung gab. Das beige Hemd habe ich kurzerhand gekauft, vor allem um erstmal irgendetwas dabei zu haben.
Erst im Dezember habe ich gemerkt, wie gut dieser Kauf eigentlich war. Der Grundsatz bei Kleidung für das Reservat ist, dass sie nicht zu dünn sein sollten, damit die Mücken nicht durchstechen können und dass sie nicht zu dick sein sollten, damit man keinen Hitzeschlag erleidet. Ich dachte bei diesem Hemd es könnte zu dünn sein, hat sich aber als erstaunlich stechsicher herausgestellt. Trotzdem ist es dünn genug, dass es zum Beispiel nach dem Waschen sehr schnell trocknet.
Außerdem ist es mir als Männerhemd natürlich zu groß, was ich erst bemängelt habe, sich jetzt aber als Vorteil herausgestellt hat, weil es dadurch wenig auf meiner Haut aufliegt und durchstechen weiter vermindert wird.
Ein Faktor den ich im Vorhinein komplett unterschätzt habe, ist die Farbe der Kleidung. Ich hatte irgendwo schonmal gehört, dass Mücken von dunklen Farben mehr angezogen werden, als von hellen, hab aber nicht so richtig daran geglaubt. Ich kann euch jetzt berichten, dass es sehr wohl stimmt und ich dementsprechend sehr froh über die Farbe meines Hemdes bin.

Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel um arbeiten zu können, während die Mücken herum schwirren, ist ein Schal, Bandana oder ähnliches um sein Gesicht zu schützen, weil man dadurch die Mücken weniger bemerkt. Um arbeiten zu können, reicht es nicht sich vor den Mückenstichen zu schützen, man muss außerdem lernen auf die getroffenen Schutzmaßnahmen zu vertrauen und dem Drang zu widerstehen, die Mücken wegzuschlagen und aufzuscheuchen. Es hilft auch ein Geräusch zu hören, dass die Mücken übertönt, zum Beispiel einen Desmalezadora (Unkrautschneider).

Nachts helfen sowohl Klimaanlage, als auch Ventilatoren, vorausgesetzt man hat Strom. Bei Stromausfall haben wir draußen in der Hängematte geschlafen und die Mücken mit einer Spirale vertrieben.
Ansonsten habe ich natürlich wieder fleißig gelesen. Da die Bücher für mich mittlerweile nicht nur eine Beschäftigung darstellen, sondern einen Teil der Erkenntnisse und Lehren meines Freiwilligendienstes bilden, dachte ich es wäre angemessen, zu teilen, was ich in den letzten Monaten nebenbei so gelesen habe:
Little Women – Louisa May Alcott
Pride and Prejudice – Jane Austen
Jane Eyre – Charlotte Brontë
A Christmas Carol – Charles Dickens
Bajo la misma estrella (The Fault in our Stars) – John Green
Die Verwandlung, Der Prozess – Franz Kafka
Frankenstein; or, The Modern Prometheus – Mary Shelley
Anna Karenina – Leo Tolstoi
Alte Sorten – Ewald Arenz
Wuthering Heights – Emily Brontë
The Murder of Roger Ackroyd – Agatha Christie
A Study in Scarlet, The Sign of the Four, The Hound of the Baskervilles – Sir Arthur Conan Doyle
Siddharta: eine indische Dichtung – Hermann Hesse
The Call of the Wild – Jack London
Dracula – Bram Stoker
Reise um die Erde in 80 Tagen – Jules Verne
Vielleicht hat ja der eine oder die andere Lust sich mal mit mir über die Bücher auszutauschen oder hat Leseempfehlungen für mich.
Ich bin jetzt wieder zurück in Asunción und werde auf Grund von verschiedenen Plänen hier auch mindestens bis März bleiben. Den genauen Inhalt dieser Pläne erfahrt ihr im nächsten Beitrag.
So, Du Liebe, zu allererst wünschen wir Dir das Beste und viel Liebe zum Geburtstag! Von Herzen!
Deine Maren und Sven
Zu Deinem SPEZIAL kann ich mich aus Mangel an Zeit erst später äußern, aber sehen denn Vogelspinnen sooo aus? 😉
Fühl Dich umarmt und genieß den besonderen Tag heute (mit allem Gekräuch und Gefleuch), wir sind in Gedanken bei Dir!
Apropos Mücken: Da kenn ich mich ein bisschen aus, jedenfalls bei den Spreewaldmücken. Die sollen auf BLAU „stehen“, und auf süßes Blut. Letzteres gehört wahrscheinlich eher ins Land der Fabeln und Märchen – oder?
Schwarze Witwe = Vogelspinne??
Da hat wohl die Sorge um Deine Gesundheit mir die Gedanken verhext. Leider sind die kleinen Kugelspinnen giftig – pass weiter gut auf Dich auf!
Maren
(Hei,Marie, du hast viel erlebt und du hast Fantasie. ich glaube nicht, daß du den Unfall erlebt hast. Wir waren mit unserem Führer au h an dem Armenviertel, wurden aber belagert von bestellen jungs, vor denen wir gewarnt wurden. Auf Hochhäuser kann ich mich nicht erinnern, aber andas Regierungsgebäude, von Vietnam finanziert? und an kleines altes. Haus, ein historisches Museum. Mach weiter so! Ich liebe dich, Oma,
Hallo Oma, in dem kleinen alten Museum war ich auch. Es heißt Casa de la Independencia. Wir haben uns als Freiwilligengruppe dort im Gästebuch verewigt und ich habe mich gefragt, ob ihr das damals auch gemacht habt.
Ich sehe gerade, dass mein Kommentar zu Deinem Block nicht funktioniert hat, daher muss ich zu der Insektenfalle hier den Kommentar noch einmal verfassen.
Spinnen sind sehr nützliche Tiere solange sie nicht in Massen auftreten. Das kannst Du z. B. an Deinem Foto mit der Gesichtsmaske sehen. Dort sind Massen von Insekten zu sehen, die Dir schaden wollen. Auf diese haben es die Spinnen mit ihren Netzen abgesehen. Wenn ich bei uns im Haus einen Spinne entdecke, nehme ich ein Wasserglas und ein Stück Papier oder dünne Pappe und fange die Spinne auf folgende Weise. Ich stülpe das Wasserglas über sie, sodass sie nicht entkommen kann. Dann schiebe ich das Blatt Papier/Pappe zwischen die offene Seite des Glases und die Fläche auf der die Spinne sitzt. Sie kann dann nicht aus dem Glas entkommen. Ausserdem kann man sie ungefährdet mit einer Lupe ansehen. Danach transportiert man sie ungefährdet an einen Ort, wo sie leben und keine Menschen gefährden und zu ihr passendes Ungeziefer fangen kann. Als ich Kind war lebte ich in Unterfranken auf einem grossen Bauernhof, der von Deinem Urgrossvater Hanns Pauli verwaltet wurde . Dort gab es eine recht grossse Vieherde. Hier gab es viele Zecken, die regelmässig abgesammelt wurden. Das war zu dieser Zeit offensichtlich noch ungefährlich, da es wohl noch keine Borelliose gab. Heute sind Zecken aber als Krankheitsüberträger recht gefährlich. Es gab aber andere Schädlinge. Da der 2. Weltkrieg im Gange war, wollten die Amerikaner uns schaden. Sie warfen den bei uns unbekannten Coloradokäfer (Heute Kartoffelkäfer) aus ihren Bombenflugzeugen ab, um den deutschen Kartoffelanbau zu schaden. Als die Ammis dann hier einmarschiert waren, haben sie uns das damalige Wundermittel DDT zur Bekämpfung mitgebracht. Das Mittel hiess damals bei uns Nexit und wurde intensiv bei Pflanzen und Kartoffeln eingesetzt. Auch das Penizilin kam. Es war sehr schwer für Deutsche zu bekommen. Es gab einen „Schwarzmarkt“ für dieses amerikanische Wundermittel. Heute sind es z. B. die Treibgase etc. in den Sprayflaschen, mit der Du deine schöne schwarz Spinne entsorgt hast. Wenn Du sie nach meiner Methode in Freiheit gesetzt hättest, könnte sie noch viele Moskitos fangen. Man sollte daher behutsam mit der Natur umgehen und nur im Notfall radikal werden. mfg Peter
PS Da man hier keine Beispielfotos einflügen kann, habe ich diese per EMail an dich zum Versand gebracht. ( mhpauli@gmx.de)
Hallo Opa,
danke für die Anekdoten vom Hof früher, das ist sehr interessant für mich – gerne mehr 😉. Grundsätzlich bin ich auch ein Freund der Glas-und-Papier-Methode, aber die Spinne auf dem Bild ist so giftig, dass ich lieber kein Risiko eingehe und mich dem Spray bediene – sicher ist sicher.
National Geographic schreibt zur Schwarzen Witwe:
Der Biss dieser Spinne ist sehr gefürchtet, da ihr Gift 15 Mal stärker sein soll als das einer Klapperschlange. Beim Menschen führt der Biss zu Muskelschmerzen, Übelkeit und einer Lähmung des Zwerchfells, die das Atmen erschweren kann. Entgegen der landläufigen Meinung erleiden die meisten Menschen, die gebissen werden, jedoch keine ernsthaften Schäden, geschweige denn den Tod. Bisse können jedoch tödlich sein – in der Regel für kleine Kinder, ältere oder gebrechliche Menschen. Glücklicherweise sind Todesfälle eher selten; die Spinnen sind nicht aggressiv und beißen nur zur Selbstverteidigung zu, etwa wenn sich jemand versehentlich auf sie setzt.
Mit den normalen Spinnen in meinem Zimmer habe ich mich angefreundet und bin froh, dass sie sich um Fliegen, Mücken und sonstiges Ungeziefer kümmern. Ich glaube am schlimmsten finde ich im Reservat die Nachtfalter, die oft größer als meine Hand sind. Damit will man wirklich nicht im Zimmer schlafen.
Viele Grüße
Marie
Finde Deine Reaktion gut!!! Wenn sie wirklich so giftig ist, ist Deine Methode in Ordnung. — Sicherheit und Vorsicht ist oberstes Gebot! — Übrigens kann man mit der Glasfalle auch Schmetterlinge ansehen und entsorgen wenn es sinnvoll ist. mfg Peter